Die Schwestern Maha (6 Jahre) und Nisa Khan (4 Jahre) empfangen Sandra Breser schon im Flur des Freien Kindergartens e. V. in Rüsselsheim. Maha hat eine Bärenmaske gebastelt. Gemeinsam mit der Frühförderin laufen die Mädchen zum Spiegel und zeigen, was Bärchen alles können.
Als nächstes wünschen sich Maha und Nisa, gemeinsam zu puzzeln. "Arche Noah", "Auf dem Bauernhof" und "Rettungseinsatz" – ein Legespiel nach dem anderen fügen sie flink zusammen. Sandra Breser, die Heil- und Sozialpädagogik studiert hat, animiert die beiden zu erzählen, was sie sehen. "Giraffen, Elefanten, Vögel", beschreibt Nisa ihr Bild. Die beiden genießen die Aufmerksamkeit und festigen spielend sowohl die Laut- als auch die Gebärdensprache. Schnell ist die Zeit mit Sandra Breser vorbei.
Laut- und Gebärdensprache
Mit den Eltern von Maha und Nisa klappt die Kommunikation hauptsächlich über das Schreiben. Denn beide sind gehörlos. Maha und Nisa sind sogenannte CODA-Kinder (Children of Deaf Adults), hörende Kinder von gehörlosen Eltern. Die Familiensprache zuhause ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS). Mit ihrem Bruder sprechen sie zudem die deutsche Lautsprache. Die beiden Mädchen wachsen in zwei Welten auf. Für die Erzieherinnen war diese Zweisprachigkeit von Maha und Nisa anfangs eine neue Situation. Gut, dass sie mit Sandra Breser eine kompetente Ansprechpartnerin haben, die ihre Fragen beantwortet.
Der nächste Termin führt Sandra Breser zu Dominica Tuckermann und ihrer Familie. Auch die Dreijährige ist ein CODA-Kind. Sie hat noch drei hörende Geschwister – eine kleine Schwester und zwei ältere Brüder. Sandra Breser berät und unterstützt die Familie seit rund sieben Jahren. Die Mutter ist hochgradig schwerhörig, der Vater gehörlos. Die Familiensprache ist die Deutsche Gebärdensprache, teilweise werden DGS und Lautsprache gemischt.