Die Stiftungsforsten Kloster Haina (SKH) sind ein Regiebetrieb des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen. Neben den Waldflächen der Stiftungsvermögen Landeshospital Haina und Landeshospital Merxhausen bewirtschaften die 26 Mitarbeiter auch 58 Hektar Waldfläche in Herborn im Eigentum des LWV. Außerdem verwalten sie den vom Forstamt Darmstadt betreuten, 123 Hektar großen Hospitalfonds Hofheim.
Die Ursprünge der Stiftungsforsten Kloster Haina gehen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Damals gelangten Teile des Waldgebietes durch eine Schenkung des Grafen Poppo von Reichenbach-Ziegenhain in das Eigentum des neu gegründeten Zisterzienserklosters Haina. Durch weitere Schenkungen und Käufe im 13. und 14. Jahrhundert wurde Haina zum größten und reichsten Kloster in Hessen. Im Zuge der Reformation wurden die Klöster Haina und Merxhausen 1527 durch Landgraf Philipp den Großmütigen aufgelöst und 1533 in die bis heute bestehenden Stiftungsvermögen Landeshospital Haina und Landeshospital Merxhausen überführt. In der Zeit der Bauernbefreiung im Jahr 1831 sowie während und nach den beiden Weltkriegen wurde die Waldfläche deutlich reduziert. Seit 1953, dem Jahr seiner Gründung, fungiert der LWV Hessen als Träger des Stiftungsvermögens. Er ist Treuhänder, aber nicht Eigentümer der rechtlich selbstständigen Stiftungen, deren Vermögen er als Sondervermögen verwaltet.
Mitte der 80er Jahre wurde die Bewirtschaftung der Stiftungswälder auf naturgemäße Waldwirtschaft umgestellt. Seit Anfang der 90er Jahre wird auf jegliche Kahlschläge verzichtet. Parallel dazu versucht der Betrieb durch intensive Bejagung der heimischen Wildtierbestände, die natürliche Verjüngung aller heimischen Baumarten auf ganzer Fläche zu ermöglichen.
Der Holzeinschlag in den Stiftungsforsten beträgt jährlich ca. 59.000 Festmeter. Waldbauliche Ziele sind stabile, standortgerechte Wälder, die nach Möglichkeit auf ganzer Fläche horizontal und vertikal gemischt und gestuft sind. In Anlehnung an die biologischen Prozesse soll der Wald so naturnah wie möglich bewirtschaftet werden. Produktionsziel dabei ist die Erzeugung von Wertholz in starken Dimensionen. Nach Kalamitäten (Sturm, Käfer, etc.) sollen standortgerechte Wälder aus Naturverjüngung und Pflanzung entstehen.
Der Betrieb verfügt aufgrund der qualitativ hochwertigen Wälder über insgesamt 2.315 Hektar anerkannte Saatguterntebestände, aus denen Samen für die Aufzucht von jungen Waldbäumen gewonnen und deutschlandweit vermarktet werden.
Wegen der schlechten Absatzlage auf dem Schwachholz- und Industrieholzsektor entwickelten die Stiftungsforsten Kloster Haina in den 90er Jahren die Idee, mit den eigenen Produkten in den Energiemarkt einzusteigen. Mit dem Bau der Biomasseheizwerke in Bad Emstal-Merxhausen 1998 (derzeit wegen Umbau nicht am Netz), in Haina 2001, in Marburg 2002 und in Bad Wildungen 2003 werden bis heute vier Biomasseheizwerke von den Stiftungsforsten Kloster Haina ausschließlich mit Hackschnitzeln beliefert. Der dabei neu gegründete forstliche Energiedienstleister HEH innerhalb des Forstbetriebes ist gleichzeitig Investor für die Heizwerke in Merxhausen und Haina. Insgesamt werden bei Volllast ca. 30.000 m³ Hackschnitzel pro Jahr eingesetzt und dabei über 2,5 Mio. Liter Heizöl durch das heimische Holz ersetzt. Der Umwelt erspart dies knapp 7 Millionen Kilogramm CO2 jährlich.
Noch heute werden die Stiftungswälder nach der Stiftungsurkunde von 1533 bewirtschaftet. Das Wald-Vermögen soll danach „auf ewige Zeiten“ erhalten, nachhaltig bewirtschaftet und die Überschüsse daraus für soziale Zwecke verwendet werden.
Forstbetriebsleiterin (kommissarisch)
Martha Töppe
Telefon 06456 8123 - 0
E-Mail info@haina-forst.de